Der Berliner Wohnungsmarkt hat es uns nicht leicht gemacht, aber am Ende wurden wir belohnt und sind Anfang Dezember in unsere neue Wohnung gezogen. Die letzten Bilder aus der alten Wohnung gibt’s hier.
Lange hatte ich von mehr Platz und einer typischen Altbauwohnung geträumt. Seit fast zwei Jahren haben wir mal mehr und mal weniger nach der perfekten Mietwohnung gesucht. Und während wir am Anfang oft noch Wohnungen besichtigten, die nur das Attribut Altbau und Lage erfüllten, haben wir ziemlich schnell gemerkt, was uns wichtig ist und das alles andere reine Zeitverschwendung ist. Denn für einen Kompromiss mochte ich unsere bisherige Wohnung viel zu sehr. Ich wünschte mir außerdem einen (richtigen) Balkon, weiterhin eine Badewanne und ein Gäste-WC in der neuen Wohnung. Und im besten Fall eine Küche ohne Einbauküche. Ich weiß, dass sind ganz schön viele Wünsche und das hat die Suche nicht gerade vereinfacht.
Ab Sommer haben wir dann richtig intensiv nach einer neuen Bleibe gesucht – bedeutete, dass ich täglich alle Wohnungsportale und Kleinanzeigen offen hatte und diese mehrmals am Tag aktualisierte. Wenig später entstand auch meine Kolumne 3ZKB. Bei der ich mir die Frage gestellt habe, ob wir denn wirklich eine größere Wohnung benötigen oder einfach unsere bisherige Aufteilung überdenken sollten. Daraufhin verabschiedeten wir uns von unserem Wohnzimmer, um dort unser Schlafzimmer herzurichten und das alte Schlafzimmer wurde mein Arbeitszimmer.
Und was soll ich euch sagen, der lange schmale Raum war als Schlafzimmer einfach am optimalsten genutzt. Das Arbeitszimmer hingegen hat wenig Staufläche geboten und so immer sehr unruhig gewirkt. So richtig glücklich war ich mit dem Tausch also nicht und weiterhin fehlte Platz. Platz für Gäste, Platz für Stauraum und alles wirkte so zusammengewürfelt. Ich war frustriert.
Zwischendrin erhielten wir unsere erste Zusage (nach all den Absagen) für eine Maisonette-Wohnung im Stadtteil Prenzlauer Berg. Doch am Ende haben wir uns dagegen entschieden, da sie einfach zu teuer war und mir der Altbaucharme fehlte. Doch schon damals hatte ich ein gutes Gefühl bei der Besichtigung und wußte irgendwie, dass wir hier gute Chancen haben werden. Weil wir schnell waren, weil wir ratztfatz einen Termin bekamen und weil wir mit nur 5 oder 6 weiteren Parteien besichtigten.
Mitte November aktualisierte ich dann mal wieder alle Wohnungsportale und dabei ploppte eine wunderschöne Altbauwohnung auf. In der Überschrift prangte in Großbuchstaben das Wort OPEN HOUSE. Schnell blätterte ich die Bilder durch und leitete die Anzeige direkt an meinen Freund weiter. Er winkte direkt ab und hatte keine Lust sich wieder bei einer offenen (Massen)Besichtigung anzustellen. Wir haben uns auch schon Wohnungen angeschaut, die 500 Anfragen hatten und von denen 125 Parteien an drei Tagen besichtigen durften. Einfach unglaublich.
Ich hingegen sprintete heim, setzte mich direkt an den Laptop um unsere Unterlagen vorzubereiten und füllte die Selbstauskunft aus, die in der Anzeige hochgeladen war. Erst durch die Selbstauskunft konnte man die Daten des Maklers erspähen, die man der Anzeige ansonsten nicht entnehmen konnte. Und so rief ich ihn direkt an, erreichte ihn aber nicht und entschied mich dazu ihm kurzerhand unsere kompletten Unterlagen vorab per Mail zuzusenden. Wenig später erhielt ich einen Rückruf und eine auch kurze Antwort. Soweit so gut, dachte ich. Vielleicht kommen wir so schon mal in die engere Wahl. Zwei Tage später, war dann die Besichtigung. Ich wollte natürlich so früh wie möglich da sein und so trafen wir zeitgleich 15 Minuten vor dem eigentlichen Termin mit drei weiteren Parteien und dem Makler an der Wohnung ein. Der Makler bat uns direkt rein und so konnten wir also schon mal vor all den Massen in Ruhe die Wohnung anschauen. Check, auch das lief also schon mal ganz gut.
Die Wohnung war auch live genauso toll, wie in der Anzeige. Die ist es, dachte ich und noch ein paar letzte Runden gedreht, den Blick vom Balkon genoßen und dabei die vielen, vielen anderen Interessenten vor dem Haus stehen sehen. Oh je, dachte ich, aber welch ein Glück, dass wir schon alles in Ruhe anschauen konnten. Dann haben wir die letzte Fragen mit dem Makler besprochen – bei weiterem Interesse, sollten wir dieses noch einmal kurz per Mail kurz bestätigen. Haben wir natürlich auch direkt gemacht.
Auf dem Weg nach Hause war ich dann total aufgedreht und hatte ein so gutes Gefühl, weil einfach alles so glatt gelaufen war. Meinen Freund habe ich damit fast in den Wahnsinn getrieben. Ich faselte permanent von selbsterfüllender Prophezeiung und hatte mir fest vorgenommen, dass ich mir einreden werde, das wir die Zusage für diese Wohnung bekommen werden. Doch als wir drei Tage später nichts vom Makler hörten, schwand mein gutes Gefühl allerdings und ich bekam leichte Panik. Also rief ich ihn an und fragte, ob es wohl schon Neuigkeiten gäbe. Da wohl noch ein paar letzte Arbeiten in der Wohnung ausgeführt werden sollten, musste eine mich für eine finale Entscheidung noch etwas Gedulden. Mmmh. Das war jetzt weder gut noch schlecht. Und schon zwei Tage später kam dann die finale Zusage per Telefon. Ich konnte unser Glück nicht fassen und es bis zur Unterzeichnung nicht glauben. Dann ging alles ganz schnell und zwei Wochen später sind wir umgezogen.
Wir haben nicht gefragt, wie viele im Rennen waren, oder was am Ende zu unserer Wahl führte. Wir waren einfach nur mega happy und wer weiß, vielleicht war es doch eine selbsterfüllende Prophezeiung 😉 Aber eigentlich denke ich eher, dass wir einfach nur schnell genug waren, alle Unterlagen parat hatten und viele erst nach der Besichtigung alles abgegeben haben – was ja an sich auch so üblich ist.
Die neue Wohnung
Aber kommen wir nun endlich zur neuen Wohnung, denn viele von euch wollten mehr wissen. Wie groß, welcher Stadtteil, wieviele Zimmer und und und….
Seid ihr bereit?
Hier noch einmal was wir gesucht haben: Einen Altbau mit Stuck, Dielen, mindestens 3 Zimmer, im besten Fall ohne Einbauküche (damit wir unsere mitnehmen können), ein Gäste-WC, einen Balkon und eine Badewanne sollte sie haben.
Und jetzt ratet, was unsere neue Wohnung wohl zu bieten hat. Alles! Unfassbar, oder?
Hier ein erster Einblick – den Rest könnt ihr sonst schon mal auf Instagram vorab verfolgen. Ich werde euch aber auch hier natürlich bald mehr Eindrücke zeigen.
Wir vergrößern uns also von zwei auf drei Zimmer und von 66 qm auf fast 100 qm. Dazu ist die Wohnung nur wenige Minuten von unserem alten Kiez entfernt und sogar renoviert.
Zudem ist sie noch bezahlbar und lag sogar unter unserem gesetzten Limit. Aber man muss auch dazu sagen, dass sie einige Ecken und Kanten hat, aber ich wollte ja auch keine totsanierte Wohnung, sondern eine mit Charme und Charakter. Und so können wir unser Glück manchmal immer noch nicht fassen. Dann zum Beispiel wenn das Licht der Straßenlaternen durch die Fenster scheint und den Stuck in seinen schönsten Facetten zeigt oder wenn ich überlege, ob ich den weiten Weg ins Bad jetzt auf mich nehme haha.
Begleitet ihr uns beim Einrichten? Bald mehr hier auf dem Blog!